Theorie und Praxis – Mathematische Modellierung in der Produktionsplanung
4. Juli 2018, von Knut Haase
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Optimierungs- und Modellierungsansätze sind Bestandteil von Grundlagenvorlesungen des Operation and Supply Chain Managements. Wie diese Modelle zur Lösung von Praxisproblemen angewendet werden, wird in der Masterarbeit „Mehrstufige Produktionsplanung der Feldschlösschen Supply Company AG“ zusammen mit dem Institut für Verkehrswirtschaft untersucht. Feldschlösschen AG, mit Hauptsitz in Rheinfelden, ist die führende Brauerei und größte Getränkehändlerin der Schweiz. Das Unternehmen besteht seit 1876 und beschäftigt 1200 Mitarbeitende an 21 Standorten in der ganzen Schweiz. Mit einem Sortiment von über 40 eigenen Schweizer Markenbieren und einem umfassenden Getränkeportfolio von Mineralwasser über Softdrinks bis Wein, beliefert Feldschlösschen 25.000 Kunden aus Gastronomie, Detail- und Getränkehandel.
In der o. g. Arbeit werden Modellansätze aus der Literatur weiterentwickelt und an eine reale Problemstellung angepasst. Die Herausforderung besteht in der Komplexität der zu beachtenden Restriktionen. Hintergrund der mehrstufigen Produktionsplanung ist die Abbildung der gesamte Supply Chain, um die Wechselwirkungen zwischen den Fertigungsstufen zu berücksichtigen. Ziel der Arbeit ist die Identifikation von Potenzialen und Gefahren durch modellbasierte Analysen. Die daraus abzuleitenden Handlungsempfehlungen dienen als Entscheidungsgrundlage für operative und strategische Fragestellungen. So werden unter anderem die Losgrößenpolitik und die Schichtplanung untersucht. Dabei sind die Auswirkungen unterschiedlicher Szenarien auf die nachgelagerten Fertigungsstufen zu analysieren. Hervorzuheben ist die Steigerung der Planungsqualität, die aus einer ganzheitlichen Betrachtung aller Einflussfaktoren resultiert.
Um weitere Einflüsse an den Schnittstellen zwischen den Gliedern der Supply Chain zu untersuchen, werden Verknüpfungen zu anderen Forschungsprojekten wie der Lager- und Distributionslogistik hergestellt. Darüber hinaus wird das entwickelte Modell in ein operativ nutzbares Planungstool überführt. Dieser Aspekt verdeutlicht, welchen Mehrwert die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft generiert.