Über das Institut
Zur Geschichte des Instituts
Mit der Besetzung des Lehrstuhls für BWL und Wirtschaftsinformatik im Jahr 1972 wurde das Fach Wirtschaftsinformatik als Lehr- und Forschungsgebiet und als Basis für einen entsprechenden Studiengang an der Universität Hamburg etabliert. Mehr als fünf Jahre – weit vor der Gründung des Fachs Informatik – wurden von dem späteren Lehrstuhlinhaber unter der Bezeichnung „Betriebswirtschaftliche Datenverarbeitung“ zahlreiche Vorlesungen für Hörer aller Fakultäten angeboten. Eine verbindliche Definition und wissenschaftstheoretische Begründung für das Fach Wirtschaftsinformatik wurde im Rahmen eines für alle damals bestehenden Lehrstühle von der Deutschen Forschungsgemeinschaft genehmigten, fachgebundenen Forschungsprojekts unter der Federführung von Hamburg geschaffen. Damit war die Wirtschaftsinformatik in Deutschland und im deutschsprachigen Europa verbindlich eingeführt.
Wegen des breiten Lehrangebots und den vielzähligen Forschungsarbeiten wurde in den 80er Jahren das Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI) an der Universität Hamburg gegründet. Es erfuhr in den 90er Jahren eine bemerkenswerte Förderung, sodass es mit mehr als zehn Planstellen und drei Sekretariaten für Lehre, Forschung und die Anbindung an weitere Hochschulen in Hamburg zu den größten und bedeutendsten Fachinstituten in Deutschland zählte. Namhafte Praxispartner für vielfältiger Projekte fand das Institut zu jener Zeit u.a. in den Unternehmen Bayer, Talkline und der Telekom.
Maßgeblich hat an diesen Erfolgen der erste Lehrstuhlinhaber und geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter B. Preßmar mitgewirkt.
Sein Nachfolger im Amt ist nunmehr seit Oktober 2002 Prof. Dr. Stefan Voß.
Das Institut heute
Die Untersuchung von Informations- und Kommunikationssystemen in verschiedenen Anwendungsbereichen und Wirtschaftszweigen sind das hauptsächliche Beschäftigungsgebiet des heutigen Instituts. Hierzu gehören insbesondere die Forschungsgebiete:
- Supply Chain Management; insbesondere Green Supply Chain Planning (Optimierung der taktischen Supply Chain Planung auf Basis von Mutations-Selektions-Verfahren) und empirische Untersuchungen zum Umsetzungsgrad des nachhaltigen Supply Chain Management.
- Quantitative Methoden zur Entscheidungsunterstützung in den Anwendungsdomänen Produktion und Logistik (im Speziellen Hafen- und Seeverkehrslogistik) sowie Projektmanagement und Telekommunikation (Planung von Netzwerkstruktur und Routing in SDH-/ WDM-Netzen sowie Algorithmen für Multicast-Routing).
- Business Intelligence bzw. Data Mining; insbesondere Anwendung von Soft-Computing Methoden (künstliche neuronale Netzwerke, Support Vektor Maschinen, u.a.m.) zur Lösung betriebswirtschaftlicher Fragestellungen in Marketing, Produktion und Disposition
Einige hundert Publikationen in renommierten Zeitschriften und Sammelwerken sowie zahlreiche Auszeichnungen, Erwähnungen und hohe Plazierungen in Rankings unterstreichen die Qualität der akademischen Forschung.
Darüber hinaus stehen die Entwicklung neuer anwendungsorientierter, interdisziplinärer Forschungsfelder wie Computational Logistics, Cloud Computing oder Matheuristics im Vordergrund und werden durch vielfältige Aktionen wie z.B. die Organisation entsprechender internationaler Tagungen, beispielsweise der Metaheuristics International Conference 2009, der International Network Optimization Conference 2011 oder der Global Port Research Alliance Conference 2016 unterstützt.
Ein fortlaufender Kooperationspartner des Instituts ist die SimPlan AG, die mit ihren spezifisch angepassten Simulationsmodellen und -lösungen an weitreichenden Forschungsvorgängen beteiligt ist.
In zahlreichen Drittmittelprojekten mit verschiedenen Industriepartnern wie Telekom, HHLA, BASF oder EADS werden Forschungsergebnisse getestet und evaluiert.
Die Universität Hamburg bekräftigt mit dem Institut für Wirtschaftsinformatik ihren Ruf als bedeutender Standort für die Wissenschaft im In- und Ausland.