Computational Logistics
Typ und Verwendbarkeit
Kurs für Promotionsstudenten
Voraussetzungen
Voraussetzungen gibt es keine.
Umfang
2 Leistungspunkte (Bei Interesse kann eine modifizierte Form der Teilnahme mit 3 Credits erfolgen.)
1 SWS
Dozent
Termine der Veranstaltungen
19.04. 2013, 16:00-20:00 Uhr, Raum 3136/42
20.04. 2013, 09:00-18:00 Uhr, Raum 3136/42
21.04. 2013, 09:00-18:00 Uhr, Raum 3136/42
Anmeldung
Für die Teilnahme an diesem Modul ist die Anmeldung beim Institut unter iwi"AT"uni-hamburg.de notwendig.
Prüfung
Keine. Nachweis für die Teilnahme ist die Teilnahmebestätigung, die Sie nach Beendigung des Kurses im Institutssekretariat abholen können.
Computational Logistics beinhaltet die Verwendung von Informationssystemen und moderner Informations- und Kommunikationstechnologie (IT) für die Gestaltung, Planung und Steuerung von Logistiknetzwerken sowie die komplexen Aufgaben in ihnen. Da Logistik und Supply-Chain-Management sehr dynamische Felder sind, sucht man Servicenetzwerke nach einer verbesserte Entscheidungsunterstützung. Während moderne IT-Systeme wichtige Komponenten in Lieferketten und Logistik sind, beruht ihr erfolgreiches Management auf intelligenter und koordinierter Entscheidungsfindung im gesamten Logistiknetzwerk. In diesem Kurs bieten wir einen umfassenden Einblick in Computational Logistics.
Seeseitige Container-Terminals und Post-Logistik-Dienstleister:
Probleme werden durch die intensive Diskussion von Fallstudien aus zwei verschiedenen Bereichen veranschaulicht. Wenn die Zeit es erlaubt, gehen wir auf Fragen zum klassischen Supply Chain Management näher ein. Der Kurs soll die folgende Struktur haben:
- Einführung in Computational Logistics
- Computational Logistics für Container Terminals
- Computational Logistics für Postlogistikdienstleister Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung und technische Fragen:
Der Kurs präsentiert Fragestellungen im Computational Logistics-Feld und erstreckt sich auf praktische Probleme für Logistikdienstleistungen und Service-Netze. Ziel des Kurses ist es, Problemlösungen erstellen und die Verwaltung von Systemen im Computational Logistics-Bereich bewältigen zu können. Die Teilnehmer lernen Möglichkeiten zur Analyse von Service-orientierten Logistik-und Supply-Chain-Systemen kennen. Diese werden auf unterschiedliche Situationen für Logistiksysteme in realen Umgebungen angewendet. Der Kurs gibt Einblicke in Modelle und Anwendungen von Informationssystemen im Hafen und auf Container-Terminals mit besonderem Hinblick auf intermodalem Verkehr. Wir diskutieren verschiedene Informationssysteme für den Terminalbetreiber, für Reedereien usw. Der Kurs gibt einen tieferen Einblick in die Design-Prinzipien von Service-Netzwerken im Allgemeinen und von Umschlagplätzen und Container-Terminals im Besonderen. Wir bieten Informationen über Vertriebsnetze der Brief-, Paket-, und Express-Post als auch im Frachtbereich. Wir zeigen auch, wie man Teilnetzwerke wie bspw. Postsortierung, Langstreckentransportnetze mit Hubs und verschiedenen Verkehrsträgern bis zum letzten Kilometer optimiert. Es bie
tet den Teilnehmern modernste Optimierungsmodelle und Algorithmen, die nachweislich in der Praxis gut arbeiten und schließlich die Verwendung von Entscheidungsunterstützungssystemen angewandt auf verschiedene Themen der computergestützten Logistik demonstriert.
Nach einer Einführung bezieht sich der erste Teil des Kurses auf Fragen im Themenbereich Logistik in Seehäfen und Container-Terminals(inkl. Operations Management und intermodaler Verkehr). Wir möchten Fähigkeiten zur Problemlösung und Verwaltung von Systemen zur Container-Terminal-Logistik fördern, um den Teilnehmern Möglichkeiten zur Analyse von Verkehrs-und Transportsystemen mit Fokus auf Seehäfen und Containerterminals an die Hand zu geben. Diese beruhen auf dem Wissen, dass in den letzten vier Jahrzehnten der Container als Behälter ein wesentlicher Bestandteil des Unit-load-Konzepts zweifellos Bedeutung im internationalen Seefrachttransporte erreicht hat. Mit zunehmender Container-Verfrachtung steigt auch die Anzahl der Seehäfen mit Containerterminals und deren Konkurrenz in bemerkenswerter Weise. Die Bewirtschaftung ist heute ohne eine effektive und effiziente Nutzung von IT-und Informationssystemen sowie geeigneten Optimierungsmethoden undenkbar. In diesem Kursteil beschreiben und klassifizieren die wichtigsten Logistikprozesse und Operationen auf Containerterminals und geben einen Überblick zu Verfahren und deren Optimierung. Das Ziel dieses Kursteils ist es, einen Überblick und eine Klassifizierung des Containerterminalbetriebs und den damit verbundenen Systemen zu geben. Darüber hinaus versuchen wir auf der Grundlage dieser Klassifizierung eine umfassende Überprüfung der Modelle und Anwendungen in diesem wichtigen Bereich der Logistik zu bieten. Üblicherweise sind Containerterminals durch ihre spezielle Ausrüstung und Stapeleinrichtungen gekennzeichnet. Deshalb beschreiben wir mögliche Beförderungsmittel, die auf heutigen Containerterminals eingesetzt werden. Basierend auf diesen kann man verschiedene Arten von Containeranschlüssen klassifizieren. Darüber hinaus bieten wir einen allgemeinen Überblick über die Funktionalität von einem Container-Seehafenterminal im Hinblick auf physikalische Containerbewegungen. Zusätzlich versuchen wir Problemlösungen und den Einsatz geeigneter Informationssysteme zu veranschaulichen.
Der zweite Teil des Kurses konzentriert sich auf die Vertriebsnetze für Briefe, Pakete und sonstige Fracht, die die Grundlage für das Kerngeschäft der Postorganisation und der Express-Logistik-Dienstleister ist. Insbesondere werden wir die Hauptkomponenten, Strukturen, Teilsysteme und die Funktionalität solcher Netzwerke erklären, die meist einer großen Anzahl von automatisierten Sortierzentren sind, die von regionalen und Langstreckenverkehrsnetzen und den sogenannten Teilnetzen auf dem "letzten Kilometer" gekennzeichnet sind.Die Langstrecken-Transportnetze sind für den Warenaustausch zwischen den verschiedenen Sortierzentren verantwortlich und beinhalten oft multimodale Transportsysteme mit Konsolidierungsterminals als Knotenpunkte.
Die Optimierung solcher Verteilungsnetze ist aufgrund der zunehmenden Konkurrenz und der zunehmenden Kundenerwartungen in Bezug auf die Qualität, die Zuverlässigkeit und den Preis der Dienstleistungenin diesem Markt, die von Post-und Expressversand-Unternehmen angeboten werden, notwendig. Diese Situation zwingt Postdienstleister, ihre Netzwerke durch die Konzentration auf drei Planungsphasen zu überarbeiten: strategische, taktische und operative Netzplanung.
In diesem Kursteil konzentrieren wir uns auf strategische Planungsentscheidungen und Service-Netzwerk-Design. Wir werden ein Optimierungsansatz einführen, der drei Kriterien enthält: Servicequalität, Servicekosten und Service-Zuverlässigkeit. In der ersten Stufe bestimmen wir mit einem modellbasierten Ansatz die Anzahl, Größe und Lage der Sortierzentren, die Transport- und Lieferungsmodi und die Fahrzeugflotten sowie die verwendeten Container. In einer zweiten Stufe wird das Transportnetzwerk (Warenfluss, Fahrzeugrouten und Planungsentscheidungen) im Detail gestaltet. Mit Hilfe eines heuristischen Dekompositionsansatzs, der auf Zeitintervallen und Cut-off-Zeiten basiert, teilen wir das Gesamtnetz in Teilnetze, die separat optimiert werden können. Die Zeitintervalle und Schlusszeiten sind erforderlich, um Herausforderungen an die Servicequalität wie z.B. einer Lieferung am nächsten Tag zu ermöglichen.
Die Die Service-Zuverlässigkeit solcher Netzwerke wird basierend auf einer Analyse verschiedener Unsicherheitsfaktoren und den damit verbundenen Risiken modelliert. Design-Entscheidungen in der strategischen Phase berücksichtigen einige wesentliche Risikoarten die in der vorgelagerten Analyse identifiziert worden sind. Wenn z.B. eines der Sortierzentren vorübergehend wegen eines Terroranschlags geschlossen werden muss, müssen Umverteilungsentscheidungen in optimaler Weise innerhalb eines sehr kurzen Zeitintervalls vorgenommen werden (vgl. Supply Chain Risk Management-Themen). Auch in der operativen Planungsphase, die eine Online-Echtzeit-Steuerung der Prozesse innerhalb der Vertriebsnetze beinhaltet, beschäftigen wir uns mit unerwünschten Ereignissen und Unsicherheiten, wie z.B. Schwankungen im Auftragsvolumen, Verzögerungen im Flugverkehr, im Bahn- oder Straßentransport und Verlusten oder Retouren.
Literaturhinweise folgen während der Veranstaltung.