Herausforderungen und Grenzen von selbstberichteten Krankenhausinformationen: Analyse der wahrgenommenen Darstellung des Qualitätsmanagements in den strukturierten Qualitätsberichten deutscher Krankenhäuser (BA)
Hintergrund:
Angesichts steigender Erwartungen von Patient:innen, Kostenträgern und Aufsichtsbehörden sind Transparenz und Qualität essenzielle Anforderungen an Krankenhäuser. Die strukturierten Qualitätsberichte sind ein zentrales Instrument, mit dem Krankenhäuser nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern auch Einblicke in die Qualität der Versorgung sowie die internen Prozesse, Struktur- und Leistungsdaten eines Krankenhauses ermöglichen. Dadurch dass diese Krankenhausinformationen durch die Krankenhäuser selbst berichtet werden, stehen sie regelmäßig hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit und Authentizität in der Kritik. Das Qualitätsmanagement (QM) ist in diesem Kontext besonders interessant, weil es eine zentrale Funktion in der Sicherstellung und Verbesserung der Versorgungsqualität in Krankenhäusern einnimmt. Es umfasst eine Vielzahl von Prozessen und Maßnahmen, die darauf abzielen, die Versorgung und Sicherheit von Patient:innen sowie die organisatorische Effizienz kontinuierlich zu optimieren. Besonders relevant wird QM, wenn es um die Außenkommunikation geht, da die Darstellung in Qualitätsberichten sowohl Transparenz schaffen als auch Vertrauen bei externen Stakeholdern, wie Patient:innen und Kostenträgern, stärken soll. Das QM ist daher nicht nur ein Schlüsselbereich der Krankenhausorganisation, sondern kann auch als Indikator dienen, wie die selbstberichteten Krankenhausdaten die tatsächlich gelebte Praxis widerspiegeln.
Zielsetzung:
Das Ziel der Arbeit ist es, die Herausforderungen und Grenzen im Zusammenhang mit selbstberichteten Krankenhausinformationen kritisch zu untersuchen. Am Beispiel der Darstellung des Qualitätsmanagements soll analysiert werden, ob und wie gut dieses in den strukturierten Qualitätsberichten abgebildet wird und welche potentiellen Diskrepanzen zwischen interner Praxis und externer Darstellung bestehen. Dabei soll die Aussagekraft selbstberichteter Informationen kritisch bewertet, ihre Relevanz für interne und externe Stakeholder analysiert und mögliche Ansätze zur Verbesserung der Berichterstattung aufgezeigt werden. Grundlage der Analyse sind Daten aus semistrukturierten Interviews mit Qualitätsmanager:innen deutscher Krankenhäuser, die Einblicke in ihre Wahrnehmungen und Erfahrungen mit der Berichtspraxis liefern.
Einstiegsliteratur:
1. Auras, S., de Cruppé, W., Blum, K., & Geraedts, M. (2012). Mandatory quality reports in Germany from the hospitals’ point of view: a cross-sectional observational study. BMC Health Services Research, 12, 1-10.
2. Kollmann, N. P., Langenberger, B., Busse, R., & Pross, C. (2023). Stability of hospital quality indicators over time: A multi-year observational study of German hospital data. Plos one, 18(11), e0293723.
3. Hafner, J. M., Williams, S. C., Koss, R. G., Tschurtz, B. A., Schmaltz, S. P., & Loeb, J. M. (2011). The perceived impact of public reporting hospital performance data: interviews with hospital staff. International Journal for Quality in Health Care, 23(6), 697-704.