Diskursanalyse der Krankenhausreform (MA)
Hintergrund
Nach langer Diskussion in Politik und Öffentlichkeit wurde im November 2024 eine Krankenhausreform beschlossen. Ziel der Reform ist die Steigerung der Behandlungsqualität. Um dieses Ziel zu erreichen soll das Durchführen bestimmter Behandlungen künftig an das Vorhandensein bestimmter Qualitätsindikatoren geknüpft sein. Als Folge der Reform wird erwartet, dass sich die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland verringern wird.
Die Frage, welche Krankenhäuser benötigt werden, ist eine Frage nach der Legitimität eines Krankenhauses. In der Managementforschung gilt eine Organisation als legitim, wenn sie im Einklang mit gesellschaftlichen Erwartungen handelt. Ob eine Organisation als legitim gilt, kann von den unterschiedlichen Stakeholdern unterschiedlich bewertet werden. Dabei können sowohl moralisch-normative Gründe eine Rolle spielen, als auch ob die Organisation den jeweiligen Stakeholdern Vorteile bietet.
Bei der Krankenhausreform wurde einerseits mit der Behandlungsqualität argumentiert, darüber hinaus spielen aber auch Kosten eine wichtige Rolle. Zudem sind Krankenhäuser auch wichtige Arbeitgeber und ein regionaler Wirtschaftsfaktor. Diese und weitere Faktoren werden von unterschiedlichen Stakeholdern unterschiedlich bewertet. In der Folge wird die organisationale Legitimität der Krankenhäuser unterschiedlich bewertet.
Ziel
Es sollen relevante Argumente, z.B. im Hinblick auf zu Grunde liegende Normen und Werte, identifiziert werden, die bei der Diskussion um die Legitimität der Krankenhausreform bzw. von Krankenhäusern von den verschiedenen Stakeholdern angeführt werden. Die Ergebnisse sind geeignet zu kategorisieren.
Methodik
Der Diskurs zur Krankenhausreform in den sozialen Medien und/oder der Presse soll inhaltsanalytisch (quantitativ oder qualitativ) untersucht werden.
Das genaue Vorgehen wird dabei in Abhängigkeit der konkreten Forschungsfrage festgelegt.
Einstiegsliteratur
Patriotta, G., Gond, J. P., & Schultz, F. (2011). Maintaining legitimacy: Controversies, orders of worth, and public justifications. Journal of Management Studies, 48(8), 1804-1836.
Vaara, E., Aranda, A. M., & Etchanchu, H. (2024). Discursive legitimation: An integrative theoretical framework and agenda for future research. Journal of Management, 01492063241230511.