Studentinnen und Studenten, Studierende, Student:innen, Studentx – ja wie denn nun?Empfehlungen zur geschlechtergerechten Sprache an der UHH
18. Juni 2021, von Gina Macher, Lars Vorberger und Inga Karnapp

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Gendern ist in aller Munde. Für die einen völlig unnötig und eine Verbiegung der Sprache, für die anderen ein zwingender Bestandteil von Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit – für viele irgendwas dazwischen. Allen, die sich näher mit dem Thema Gendern bzw. geschlechtergerechte Sprache befassen möchten, sei der Artikel „Wie gender darf die Sprache werden?“ des ungarischen Goethe Instituts empfohlen.
Gleichstellung ist ein globalgesellschaftliches Thema. Die Universität Hamburg versteht sich als moderne, weltoffene Universität, in der gleichstellungspolitische Ziele fest verankert sind. So wurden 2020 an der Universität Hamburg Empfehlungen [PDF] zur geschlechtergerechten Sprache beschlossen, die allen Mitgliedern und Angehörigen der Universität als Orientierungshilfe im Umgang mit geschlechtergerechter Sprache dienen. Die Empfehlungen sind sprachlich nicht verbindlich, sollen aber in der Anwendung vermeiden, in die ausschließliche Verwendung männlicher Formen zurückzufallen.
Darüber hinaus sind vor allem im Kontext der Verwaltungssprache und rechtlich bindend der Senatsbeschluss vom 15. Juni 2021 und die Richtlinien [PDF] für den Gebrauch geschlechtergerechter Verwaltungssprache der FHH zu beachten, die die bisherigen Regelungen von 1995 ergänzen.
Die Universität Hamburg empfiehlt neutrale Formulierungen wie Studierende oder Vertretung (statt Vertreter) sowie die Verwendung des sogenannten Gender-Doppelpunktes wie Mitarbeiter:innen. Der Doppelpunkt hat den Vorteil, geschlechterinklusiv und zusätzlich barrierefrei zu sein, da er gut von Screen-Readern erfasst werden kann. Der Doppelpunkt wird schriftlich zwischen den männlichen Wortstamm und die weibliche Endung gesetzt. Mündlich wird er durch eine kurze sprachliche Pause an der entsprechenden Stelle kenntlich gemacht.
Besonders freuen wir uns über die neu erschienene Broschüre [PDF], in der Sie – zusätzlich zu den FAQs der Stabsstelle Gleichstellung – Empfehlungen und auch Ratschläge zu persönlichen und kollektiven Anreden (bspw. Guten Tag Vorname + Nachname oder Liebes Kollegium), zu Pronomen (Angabe in der E-Mailsignatur Mein Pronomen ist sie/ihr) sowie zum kreativen Umgang mit geschlechtergerechter Sprache finden. Durch Umformulierungen von Herausgeber zu herausgegeben von oder von jeder/jede zu alle lässt sich nämlich ganz leicht und allgemeingültig geschlechtergerecht schreiben und sprechen.
Bei Fragen und weiterem Interesse können Sie sich gerne an die Stabsstelle Gleichstellung wenden.