Verband der HochschullehrerZwei Nominierungen im Bereich Marketing für den Best Paper Award
5. März 2025

Foto: Unsplash/Karine Germain
Seit 2024 vergibt die Wissenschaftliche Kommission (WK) Marketing des Verbands der Hochschullehrer (VHB) einen Best Paper Award für das beste Marketing-Paper des vorangegangenen Kalenderjahres in einer internationalen wissenschaftlichen Spitzenzeitschrift.
Unter 11 Nominierungen für den Best Paper Award 2025 sind zwei Paper von Forschenden unserer Business School dabei. Prof. Dr. Henrik Sattler und Julia Diana Lenk beschäftigen sich in ihrer Studie mit den Veränderungen von Präferenzen über die Zeit hinweg bei der Verwendung von farbigen und weißen Fotomodellen in der Werbung. Prof. Dr. Michel Clement untersucht die Regulierung von Streamingplattformen in Bezug auf nutzergenerierten Content.
Dass Forschung und Humor miteinander verbunden werden können, zeigt die kreative Interpretation der Studien in Form von Hip-Hop-Songs, die vom Veranstalter der diesjährigen WK Marketing mithilfe von KI kreiert wurden. Texte und Links zu den Audiodateien finden Sie weiter unten.
Vorschlagsberechtigt für die Nominierungen sind alle Mitglieder der Kommission Marketing aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Wahl des Siegers findet durch eine anonyme Abstimmung im Rahmen der nächsten Sitzung der WK Marketing vom 28. bis zum 29.3.2025 in Aachen statt.
Hier die nominierten Paper mit Zusammenfassung und musikalischer Interpretation:
Untersuchung von Werbung
Lenk, J. D., Hartmann, J., & Sattler, H. (2024). White Americans’ preference for Black people in advertising has increased in the past 66 years: A meta-analysis. Proceedings of the National Academy of Sciences, 121(9), e2307505121. https://doi.org/10.1073/pnas.2307505121
Zusammenfassung:
Diese Studie untersucht die Präferenzen schwarzer und weißer Verbraucher:innen für schwarze versus weiße Personen im Werbekontext in den USA über einen Zeitraum von 66 Jahren (1956 bis 2022). Die Analyse der Reaktionen schwarzer und weißer Verbraucher:innen auf visuelle Werbung über mehr als ein halbes Jahrhundert bietet eine einzigartige Perspektive auf die Präferenzen schwarzer versus weißer Verbraucher:innen. Die vorgenommene Metaanalyse betrachtet insgesamt 62 wissenschaftliche Studien mit insgesamt 10.186 schwarzen und weißen Teilnehmenden. Ohne Berücksichtigung zeitlicher Dynamiken zeigt sich, dass weiße Zuschauer weiße Models und schwarze Zuschauer schwarze Models bevorzugen. Wenn jedoch das Veröffentlichungsjahr berücksichtigt wird, lässt sich ein zeitabhängiger Trend beobachten: Historisch bevorzugten weiße Verbraucher Werbeträger derselben Ethnie, aber diese Präferenz hat sich in den letzten Jahren signifikant in Richtung einer Präferenz für schwarze Werbeträger verschoben. Im Gegensatz dazu bleibt die Reaktion schwarzer Verbraucher:innen auf Werbeträger derselben Ethnie im Laufe der Zeit weitgehend unverändert.
Hip-Hop-Text:
“It’s a tale from the past, White folks in ads, their preferences changed fast.”
Yo, listen up, it’s a tale from the past,
White folks in ads, their preferences changed fast.
From '56 to 2022, they flipped the script,
Now Black models shine bright, that old bias slipped.
Ingroup love still strong for Black on the scene,
But White viewers now vibin’ with diverse and keen.
Diversity's the key, let those colors blend,
In advertising’s game, equality's the trend!
Studie User Generated Content
Wlömert, N., Papies, D., Clement, M., & Spann, M. (2024). Frontiers: The interplay of user-generated content, content industry revenues, and platform regulation: Quasi-experimental evidence from YouTube. Marketing Science, 43(1), 1-12. https://doi.org/10.1287/mksc.2022.0080 [Comment: https://doi.org/10.1287/mksc.2023.0339; Rejoinder: https://doi.org/10.1287/mksc.2023.0369]
Zusammenfassung:
Eine anhaltende Debatte unter Musikunternehmen, Rechteinhabern und politischen Entscheidungsträgern betrifft potenzielle Änderungen der Regulierung von Plattformen für nutzergenerierte Inhalte (UGC) im Video-Streaming (z. B. YouTube). Derzeit schützen Safe-Harbor-Bestimmungen die Plattformen vor Haftung für von Nutzer:innen hochgeladene urheberrechtsverletzende Inhalte, und die Anforderungen zur Entschädigung der Rechteinhaber für UGC sind schwach, was zu vergleichsweise niedrigen Auszahlungen führt. Gleichzeitig ist unklar, wie sich eine Änderung dieser Vorschriften auf die Verbrauchernachfrage nach diesen Inhalten auf anderen Plattformen mit höheren Auszahlungen (z. B. Spotify) auswirken würde, also ob UGC-Plattformen die Nachfrage auf anderen Plattformen ankurbeln oder verdrängen. Wir nutzen ein Quasi-Experiment, das stattfand, als zahlreiche Songs nach einer Vereinbarung zwischen YouTube und der deutschen Verwertungsgesellschaft (GEMA) als UGC auf YouTube verfügbar wurde. Unsere Analyse eines umfangreichen Datensatzes, der 600.000 Songs von 38.000 Künstlern umfasst, zeigt dass die Verfügbarkeit von UGC die Nachfrage auf anderen Streaming-Kanälen für die meisten Songs anregt. Allerdings kommt es bei den wichtigen Neuveröffentlichungen und Hitveröffentlichungen zu einer Kannibalisierung, was den Gesamteffekt auf die Einnahmen negativ ausfallen lässt. Wir diskutieren, wie politische Entscheidungsträger diese Ergebnisse nutzen können, um die Auswirkungen von Änderungen in der Regulierung zu verstehen, und wie Labels und Künstler:innen entscheiden können, welche Inhalte auf UGC-Plattformen blockiert oder zugelassen werden sollen.
Hip-Hop-Text:
“Watch the game shift, old hits lose steam while new ones uplift.”
Yo, listen up, we breakin' it down,
UGC on YouTube got the music scene 'round.
Sampling tunes, but watch the game shift,
Old hits lose steam while new ones uplift.
Policymakers gotta see the cash flow plight,
UGC's low payouts ain't feelin' right.
Artists in niches might catch a break,
But superstars? They feel the quake!