Bewerbung bis 17. Dezember 2025 möglichMentoringprogramm für Masterstudierende und Nachwuchsforschende
10. November 2025

Foto: Universitäts-Gesellschaft Hamburg
„Mentoring bewegt Karrieren“ richtet sich an ausgewählte Nachwuchskräfte: Studierende im Masterstudiengang und Promovierende der Universität Hamburg sowie Promovierende und Postdocs über die hochschulübergreifende Einrichtung der Hamburg Research Academy. Das Programm bringt sie mit berufserfahrenen Persönlichkeiten zusammen und hilft so jungen Menschen bei ihrer Karriereplanung.
Das Programm „Mentoring bewegt Karrieren“ geht in die nächste Bewerbungsrunde für 2026 und nimmt Bewerbungen noch bis zum 17. Dezember entgegen. Das Format ist 2019 aus einer Kooperation der Universitäts-Gesellschaft Hamburg e.V. und der University of Hamburg Business School entstanden und wurde dabei vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie der Europäischen Union unterstützt. Während der jeweils einjährigen Laufzeit treffen die etwa 40 Mentees regelmäßig auf ihre Mentoren, die aus einem Pool von über 70 berufserfahrenen Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft und Universität ausgewählt werden. Ziel ist es, in den Einzelgesprächen Erfahrungen zu teilen und zu beraten, um die Mentees bestmöglich auf ihren beruflichen Weg vorzubereiten.
Daneben kommen die Teilnehmenden zum übergreifenden Networking auf sechs über das Jahr verteilten Veranstaltungen zusammen: auf einem Kick-Off-Event, einer Abschlussveranstaltung und dem „Jungen Podium“, das sich zweimal jährlich mit aktuellen Themen an Studierende und Forschende wendet. Mit den „Female Network Meetings“ werden speziell Karrieretipps von Frauen für Frauen weitergegeben.
Die Auswahl der Mentees trifft Dr. Silke Richter von der Universitäts-Gesellschaft: „Wir bekommen hochqualifizierte Bewerbungen,“, so Richter. „Wichtig ist mir, die Bewerber zunächst einmal kennenzulernen. Um das herauszufinden, treffe ich mich zu einstündigen Interviews mit den angehenden Mentees. Diese Interviews sind die Grundlage für das anschließende „Matching“ mit der passenden Mentorin oder dem passenden Mentor.“ Richter hat selbst von früheren Mentoringprogrammen profitiert und weiß, wie wertvoll der Blick von außen für die jungen Menschen sein kann. „Die Mentees lernen beispielsweise ihr Selbstbild mit dem Fremdbild abzugleichen. Das kann sehr hilfreich sein, die eigene Wirkung besser einzuschätzen.“
Prof. Dr. Michel Clement, Mitinitiator von „Mentoring bewegt Karrieren“, Transferbeauftragter und Professor für Marketing & Media an der University of Hamburg Business School, betont den Nutzen eines frühen Netzwerks: „Gerade in jungen Jahren kann der Austausch mit erfahrenen Mentorinnen und Mentoren helfen, den eigenen Weg zu finden. Ob sich eine wissenschaftliche Karriere besser eignet oder das Durchstarten in der Wirtschaft, vielleicht auch in Form einer eigenen Unternehmensgründung, dafür entwickeln die Mentees im Verlauf der Gespräche und Veranstaltungen meist selbst ein gutes Gespür.“
Dr. Tobias Vlćek, Habilitand, und Antonia Leiße, Doktorandin, haben an dem Mentoringprogramm 2025 teilgenommen. Was sie aus der intensiven Begleitung und den Veranstaltungen mitgenommen haben, erzählen sie in einem kurzen Interview weiter unten.
Weitere Informationen zum Programm und der Bewerbung finden Sie unter https://www.bwl.uni-hamburg.de/transfer/karriere-und-talente/mentoring.html oder https://uni-gesellschaft-hh.de/engagement/mentoring/studienmodul/.
Bewerbungen für den kommenden Durchlauf sind bis zum 17. Dezember 2025 möglich.
Kurzinterviews
Boris Rostami-Rabet
Antonia Leiße, 27 Jahre alt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Professur Marketing und Medien bei Prof. Dr. Michel Clement
Warum haben Sie sich damals für das Mentoring Programm beworben?
Ich habe mich für das Mentoring-Programm beworben, weil ich mich zu diesem Zeitpunkt mitten in meiner Dissertation befand und frühzeitig mit meiner beruflichen Orientierung beginnen wollte.
Inwiefern unterstützt es Sie bei Ihrer aktuellen Tätigkeit und Karriereplanung?
Das Mentoring hat mir dabei geholfen, meine persönlichen Werte und beruflichen Ziele klarer zu definieren und mögliche Karrierewege bewusster zu reflektieren. Gleichzeitig hat es mir eine gewisse Gelassenheit im Hinblick auf die Berufssuche vermittelt, also die Erkenntnis, dass sich vieles mit der Zeit entwickelt und nicht jede Entscheidung sofort perfekt sein muss.
Was waren die wichtigsten Erkenntnisse aus den Einzelgesprächen mit Ihrer Mentorin oder Ihrem Mentor?
Eine zentrale Erkenntnis aus dem Gespräch mit meiner Mentorin war, dass ein Lebenslauf, wenn man ihn mit Abstand und „herausgezoomt“ betrachtet, oft sehr gradlinig wirkt. In Wirklichkeit steckt dahinter jedoch eine Vielzahl von kleinen Entscheidungen, die wie kleine Äste vom Hauptweg abzweigen. Diese Abzweigungen mögen im Moment bedeutend erscheinen, doch im Rückblick fügen sie sich meist harmonisch in das große Ganze ein. Das hat mir gezeigt, dass nicht jede Entscheidung so wegweisend ist, wie sie in dem Moment scheint und dass der eigene Weg oft konsistenter ist, als man denkt.
Im Mentoring Programm gibt es verschiedene Veranstaltungen und Treffen. Welches davon hat Ihnen am meisten gefallen und warum?
Mir haben besonders die Female Mentoring-Veranstaltungen gefallen. Dabei gab eine Mentorin einen Impuls zu einem bestimmten Thema, der anschließend spannende Diskussionen anregte. Ich fand diese Treffen sehr inspirierend – vor allem, weil ich dort gemerkt habe, dass auch viele andere Personen ähnliche Erfahrungen teilen.
Warum würden Sie Nachwuchstalenten die Teilnahme an „Mentoring bewegt Karrieren“ empfehlen?
Das Mentoring unterstützt Menschen in ganz unterschiedlichen Phasen ihrer beruflichen Orientierung. Dabei bietet es Möglichkeiten für diejenigen, die bereits eine klare Vorstellung von ihrem zukünftigen Weg haben, als auch für jene, die noch nach Orientierung suchen und ihre Ziele oder Werte besser verstehen möchten. Besonders wertvoll finde ich die Vielfalt an Perspektiven und Möglichkeiten, die das Mentoring eröffnet. So kann jede und jeder für sich herausfinden, welches Format – die Gruppentreffen oder das persönliche Mentoring – besser passt und mehr bringt.
Mirjam Kilter
Dr. Tobias Vlćek, 31 Jahre alt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand am Institut für Logistik, Verkehr und Produktion bei Prof. Dr. Knut Haase
Warum haben Sie sich damals für das Mentoring Programm beworben?
Dr. Tobias Vlćek: Zwei sehr gute Freunde von mir haben bereits an dem Programm teilgenommen und nur Positives berichtet. Das hat mich neugierig gemacht. Es ging mir aber auch darum, meine Perspektive zu erweitern und neuen Input zu bekommen.
Inwiefern unterstützt es Sie bei Ihrer aktuellen Tätigkeit und Karriereplanung?
Das Mentoring hat mir geholfen, meine eigene Planung zu reflektieren und weitere Perspektiven zu entwickeln. In meiner Karriereplanung hatte ich zwar bereits einige Ideen, aber es war sehr interessant, eine weitere Perspektive auf die eigenen Pläne zu bekommen, insbesondere von jemandem mit weitaus mehr Lebenserfahrung direkt aus der Praxis.
Was waren die wichtigsten Erkenntnisse aus den Einzelgesprächen mit Ihrer Mentorin oder Ihrem Mentor?
Die wichtigste Erkenntnis war, dass es wichtig ist, authentisch zu sein und zu seinen eigenen Werten zu stehen. Man sollte den Dingen nachgehen, an denen man Freude hat, und einen Weg finden, damit auch Geld zu verdienen. Gleichzeitig ist Geld bei weitem nicht alles. Ferner ist es bei Unternehmensgründungen wichtig, sich zu überlegen, wie eine Firma strukturiert ist und mit wem man gründet. Idealerweise sollte man sich offen und ehrlich von Anfang an mit den Gründungspartnerinnen oder -partnern überlegen, wie man damit umgeht, falls man sich irgendwann nicht mehr versteht.
Im Mentoring Programm gibt es verschiedene Veranstaltungen und Treffen. Welches davon hat Ihnen am meisten gefallen und warum?
Es gab einige Veranstaltungen im Rahmen des Mentorings von der Universitäts-Gesellschaft Hamburg, und es war spannend, hier auch mal mit anderen Mentees zu sprechen. Am besten waren für mich aber die 1-zu-1-Treffen, da hier der persönliche Austausch im Vordergrund stand. @Markus: Danke!
Warum würden Sie Nachwuchstalenten die Teilnahme an „Mentoring bewegt Karrieren“ empfehlen?
Ich würde das Programm jeder bzw. jedem empfehlen, um die eigene Perspektive und Sicht zu erweitern. Man steht in der Regel als Mentee am Anfang seiner Karriere und das Gespräch mit den Mentorinnen und Mentoren, die bereits einiges an Erfahrung haben, ist einfach sehr spannend. Es hilft dabei, die eigenen Pläne zu reflektieren und neue Wege zu entdecken. Gleichzeitig lernt man sich im Gespräch über persönliche Ziele und Motivationen sehr schnell sehr gut kennen und gewinnt jemanden dazu, der einen unterstützt.

