Neue StudieTrotz Sanktionen profitieren internationale Marken weiterhin vom Handel mit Russland
20. Januar 2025

Foto: privat/Maximilian Kaiser
Wie gelingt es internationalen Marken, ihre Produkte auf dem russischen Markt zu halten, obwohl viele ihren Rückzug angekündigt haben?
Dieser Frage widmet sich eine aktuelle Studie von Maximilian Kaiser, Doktorand bei Prof. Dr. Michel Clement an University of Hamburg Business School, gemeinsam mit Alexandra Avdeenko (The World Bank Group, Universität Heidelberg), Krisztina Kis-Katos und Leonie Reher (beide Universität Göttingen).
Die Ergebnisse zeigen, dass Marken oft indirekt in Russland präsent bleiben – insbesondere durch Zwischenhändler und Parallelimporte über Drittländer. Auch wenn die offizielle Website einer Marke den Betrieb in Russland einstellt, finden Produkte der Marke so weiterhin ihren Weg nach Russland. Gleichzeitig belegen die Daten, dass öffentliche Kritik und Transparenzmaßnahmen eine wirksame Rolle bei der Veränderung von Handelsstrukturen spielen können.
Die Forschung basiert auf umfangreichen Transaktionsdaten, die von Maximilian Kaisers Arbeitgeber Grips Intelligence bereitgestellt wurden, und bietet neue Einblicke in die Effektivität von Sanktionen und die Verantwortung globaler Unternehmen.
Ein ausführlicher Artikel zu dieser Studie mit dem Titel „Der vermeintliche Handelsboykott - Wie Marken ihre Präsenz in Russland aufrechterhalten und davon üppig profitieren“ wurde am 18. November 2024 gemeinsam mit Joep Lustenhouwerin der FAZ-Rubrik „Der Volkswirt“ veröffentlicht.
Mehr zu den Forschungsergebnissen finden Sie zudem im CEPR-Diskussionspapier „Sanctions, Sales, and Stigma: A Tale on the Performance of International Brands in Russia“ sowie unter https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4889116.