International Online Sustainability Week (IOSW)Summer School zur Nachhaltigkeit für Studierende aus aller Welt
30. September 2025, von Denise Longe

Foto: UHH/Neumann
Vom 22. bis zum 26. September hat die erste IOSW an der Business School stattgefunden. Interaktiver Austausch und Vorträge boten den Teilnehmenden eine Vertiefung von Wissen und eine Sicht aus unterschiedlichen Perspektiven.
Um den Austausch und die Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit auf internationaler Ebene zu fördern hat Prof. Dr. Simone Neumann, Professorin für BWL mit Schwerpunkt Nachhaltige Logistik- und Mobilitätssysteme und Nachhaltigkeitsbeauftragte, die erste International Online Sustainability Week (IOSW) ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Thies, Resilient and Sustainable Operations and Supply Chain Management von der Technischen Universität Hamburg (TUHH) hat sie vom 22. bis zum 26. September die Teilnehmenden virtuell und in englischer Sprache begleitet. Mit dabei waren Studierende der Business School, aus Brasilien, China und aus Ghana.
Ziel der IOSW ist es, den Studierenden das Thema Nachhaltigkeit nicht nur theoretisch zu vermitteln, sondern auch praktische Erfahrungen mitzugeben. So bestand neben Expertenvorträgen ein Teil der Veranstaltung aus einer Simulation eines UN-Gipfels zur Definition von Maßnahmen gegen den Klimawandel sowie aus Gruppenarbeit zum Projekt „The Week“, das sich mit konkreten Lösungsvorschlägen für den individuellen Beitrag zum Klimaschutz beschäftigt.
„Eine gute Balance zwischen Austausch, Gruppenarbeit und Vorträgen war uns wichtig“, sagt Prof. Dr. Neumann. „So haben wir uns gefreut, hochkarätige Experten aus unterschiedlichen Bereichen für die Sustainability Week zu gewinnen.“ Dabei wurden in drei Vorträgen die „Drei Säulen der Nachhaltigkeit“ abgebildet, die die Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales abdecken. Als Keynotespeaker eingebunden waren Prof. Dr. Thomas Metzinger, Professor Emeritus an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz, Prof. Dr. Dirk Notz, Universität Hamburg, Leiter Meereis und Stellvertretender Geschäftsführender Direktor Institut für Meereskunde sowie Prof. Dr. rer. nat. Stephan Krinke, Professor für Nachhaltigkeitsmanagement und Leiter Nachhaltigkeitsmanagement und Life Cycle Engineering am Fraunhofer Institut IST in Braunschweig.
Bei den Teilnehmenden kam neben den Inhalten auch der interaktive Austausch gut an: „Die IOSW war nicht nur eine Gelegenheit, mehr über Nachhaltigkeit zu lernen, sondern auch unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen, da die Teilnehmenden aus verschiedenen Fachbereichen kamen“, sagt Hebert, ein Masterstudierender der Rechtswissenschaften aus Brasilien.
Weitere Stimmen von Teilnehmenden lesen Sie im Interview mit Niklas Göttel, BWL-Masterstudierender an der Business School, und Yanan Zhao, Masterstudentin von der East China Normal University sowie angehende Austauschstudentin an der Universität Hamburg.
Auch für 2026 ist eine IOSW geplant. Informationen zur Anmeldung werden auf der Webseite ab Frühjahr veröffentlicht.
Lesen Sie zum Thema Nachhaltigkeit auch den Forschen & Verstehen-Beitrag zu Lieferketten und KI.
Stimmen von Teilnehmenden der IOSW

privat
Niklas Göttel ist Studierender im Master of Science Betriebswirtschaft (Business Administration) der University of Hamburg Business School. Lesen Sie hier sein Feedback zu der IOSW.
Was hat Sie dazu bewogen, an der IOSW teilzunehmen?
Die IOSW klang für mich interessant, da ich bis jetzt in meiner studentischen Laufbahn zwar immer wieder mit dem Begriff „Sustainable“ in Berührung gekommen bin, jedoch leider nicht wirklich tief in das Thema eingedrungen bin. Das ist schade, aber mich hat es umso mehr gefreut, als ich dann im Rahmen des SoSe von der Veranstaltung gehört habe. Ich muss ehrlicherweise auch sagen, dass ich mir unter dem Begriff zwar einiges vorstellen konnte, jedoch blieb es seither immer bei einem ziemlich unklaren Sammelbegriff. Daher hatte ich große Hoffnung, dass ich nun mehr darüber erfahre, und ich hatte das Gefühl, dass es eine sinnvolle Ergänzung meines bisherigen Studiums ist.
Was genau ist die IOSW und was waren Ihre Key Learnings?
Die IOSW kann man sich wie eine Lerngruppe von Studierenden aus der ganzen Welt vorstellen. Man arbeitet in Teams, betreibt Recherche, hört sich Gastbeiträge von Professorinnen, Professoren und Forschenden an. Schritt für Schritt nähert man sich dem Thema an. Dabei darf man nicht unterschätzen, was es heißt zu verstehen, warum wir eigentlich darüber eine ganze Woche sprechen müssen. Kurz gesagt: Es geht darum, dass uns schwierige Zeiten bevorstehen. Abgesehen von dem Klimawandel, wird jeder von uns in vielleicht 30, vielleicht aber auch schon in zehn Jahren die Konsequenzen unseres jahrzehntelangen schonungslosen Umgangs mit der Natur spüren. Es ist leider die Wahrheit und es kann sehr frustrierend sein, plötzlich mit einer geballten Ladung an wissenschaftlich belegten Fakten konfrontiert zu sein, die einem allesamt keine wirklich rosige Zukunft versprechen. Aber die IOSW ist nicht da, um stumpf harte und nicht gern gehörte Fakten zu vermitteln, sie gibt uns die Möglichkeit, das Thema so zu verstehen, dass wir das Wissen in Handeln umsetzen können. Sie zeigt Wege auf, wie wir das Steuer noch herumreißen können. Und gibt uns Ratschläge an die Hand, wie wir im Rahmen unseres eigenen täglichen Lebens, aber auch im beruflichen Kontext, mit wenig viel verändern können.
Warum würden Sie anderen Studierenden empfehlen, bei der nächsten IOSW teilzunehmen?
Die IOSW ist eine tolle Veranstaltung, in der die Teilnehmenden einen umfassenden Eindruck darüber bekommen, was Nachhaltigkeit und nachhaltiges Handeln eigentlich bedeutet. Auf eine sehr klar strukturierte Art werden Studierende an das Thema herangeführt und arbeiten dabei in internationalen Teams zusammen. Dabei können sie sich in die Rolle von Entrepreneuren, Politikerinnen, Diplomaten und Vertretenden sämtlicher Wirtschaftszweige versetzen und bekommen einen Eindruck davon, wie komplex, aber auch dringend das ganze Thema ist. Meiner Meinung nach sollte sich jeder mit den in der IOSW thematisierten Inhalten im Rahmen seiner akademischen Ausbildung beschäftigen.

privat
Yanan Zhao macht ihren Master of Arts in Englischer Sprache und Literatur an der East China Normal University und studiert ab Oktober im Rahmen eines internationalen Austauschs an der Universität Hamburg. Lesen Sie hier über ihren Eindruck von der IOSW,
Was hat Sie dazu bewogen, an der IOSW teilzunehmen?
Ich habe mich zur Teilnahme an der IOSW entschlossen, weil ich mich persönlich für Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz interessiere, die derzeit auch in China stark gefördert werden. Außerdem wollte ich mehr über internationale Studienmöglichkeiten erfahren und mir einen ersten Eindruck vom akademischen und kulturellen Umfeld an der Universität Hamburg verschaffen.
Was war Ihr wichtigstes Learning aus der IOSW?
Am meisten beeindruckt hat mich die Gruppenarbeit: zum Beispiel das Climate Action Simulation Game, bei dem wir verschiedene Perspektiven und Interessensgruppen vertreten haben, und unsere abschließende Plenardiskussion, in der wir versucht haben, unser eigenes Projekt zu entwerfen. Diese Aktivitäten haben mein Verständnis für die Komplexität der Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und die Bedeutung der sektorübergreifenden Zusammenarbeit vertieft. Da es sich um eine so internationale und interdisziplinäre Plattform handelt, war ich außerdem sehr froh, globale Stimmen zu hören und neue Kontakte zu knüpfen. Zunächst hatte ich Bedenken, dass mein Englisch nicht gut genug sein könnte, aber tatsächlich konnten wir sehr gute Diskussionen führen und effektiv zusammenarbeiten. Ich bin wirklich dankbar für die Unterstützung, das Verständnis und die Hilfe aller Lehrenden und Mitstudierenden.
Warum würden Sie anderen Studierenden empfehlen, bei der nächsten IOSW teilzunehmen?
Studierenden, die sich für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen interessieren, empfehle ich das IOSW als einzigartige Gelegenheit, sich praktisch mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Internationalen Studierenden, die kurz vor Beginn ihres Studiums an der Universität Hamburg stehen, kann ich es ebenfalls als hervorragende Möglichkeit ans Herz legen, sich vor Semesterbeginn zu orientieren, Freunde zu finden und sich wohlzufühlen.